Häufig gestellte Fragen
Eine MPU besteht aus insgesamt 4 Teilen, die wir im Folgenden genauer erläutern.
- Fragebogen
Zu Beginn bekommen Sie mehrere Fragebögen, die Sie direkt ausfüllen müssen. Dabei werden Antworten zu Ihrem Lebenslauf, ihrer körperlichen Gesundheit sowie zu Ihren persönlichen Verhältnissen erhoben.
- Medizinische Untersuchung
Bei der medizinischen Untersuchung prüft ein Arzt Ihre körperliche Verfassung und stellt Fragen zu Ihrer gesundheitlichen Vorgeschichte.
Zudem werden mögliche gesundheitliche Folgeschäden durch Alkohol- oder Drogenkonsum geprüft. Dies wird im Rahmen einer Blutuntersuchung durchgeführt. Im Falle eines Drogenmissbrauchs wird außerdem ein Urinscreening durchgeführt.
- Leistungstest
Der Leistungstest befasst sich mit Ihrer Sinneswahrnehmung, Belastbarkeit und Reaktionsschnelligkeit. Für diesen Zweck wählen Verkehrspsychologen aus verschiedenen Testverfahren aus.
- Psychologische Untersuchung
Dieser Teil ist wesentlich für das Ergebnis der gesamten MPU. In einem Einzelgespräch werden Ihre Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Ihre selbstkritische Einstellung überprüft.
Die Fragen der jeweiligen Psychologen sind immer individuell und beziehen sich nicht nur auf das Fehlverhalten im Straßenverkehr.
Da jede MPU individuell ist und je nach Fehlverhalten die zeitliche Planung variiert, können wir Ihnen hier lediglich eine grobe Einschätzung geben.
- Fragebogen: 30 Minuten
- Medizinische Untersuchung: 30 Minuten
- Leistungstest: 30 Minuten
- Psychologische Untersuchung: 60 Minuten
Gesamte Testzeit: 2,5 Stunden
Zusätzlich können Wartezeiten zwischen den Einheiten entstehen, sodass Sie von mindestens 2,5 Stunden ausgehen müssen.
MPU ist positiv: Das Gutachten der bestandenen MPU muss bei der Führerscheinstelle vorgelegt werden, damit Sie Ihren Führerschein wieder beantragen können. Der Erhalt der Fahrerlaubnis kann dauern, da dies von verschiedenen Parametern abhängt. Es lässt sich keine konkrete zeitliche Angabe machen.
MPU ist negativ: Sollte die MPU negativ sein, muss sie wiederholt werden. Mit dem MPU-Gutachten werden Tipps und Verbesserungsvorschläge für den weiteren Versuch gegeben.
Wann kann ich mich nach einer negativen MPU wieder begutachten lassen?
Es gilt zu prüfen, ob im vorliegenden Gutachten Empfehlungen ausgesprochen wurden. Sollte dies nicht der Fall sein, kann Ihnen der zuständige Gutachter weiterhelfen.
Muss ich nach der MPU meinen Führerschein neu machen?
In speziellen Fällen kommt es vor, dass Sie aufgefordert werden, die theoretische und praktische Fahrprüfung zu absolvieren. Selbstverständlich werden wir Sie auch dabei begleiten und Ihnen zur Seite stehen.
Die Kosten einer MPU variieren je nach Begutachtungsstelle für Fahreignung, da diese den Preis eigenständig bestimmen können. Die Kosten setzen sich je nach Grund für die MPU zusammen und liegen circa bei 460 bis zu 1.100 Euro. Um diese Kosten nicht doppelt leisten zu müssen, ist eine Vorbereitung besonders wichtig.
Die Kosten einer MPU Vorbereitung unterscheiden sich je nach Art der Vorbereitung sowie nach den individuellen Gründen für die Absolvierung einer MPU. Die konkreten Kosten setzen sich aus verschiedenen Aspekten zusammen, die wir Ihnen bei einem kostenlosen Erstgespräch gerne genauer erläutern.
Grundsätzlich lässt sich festhalten: Die Kosten bei einer Gruppenmaßnahme liegen bei circa 600 bis 800 Euro. Eine individuelle verkehrspsychologische Betreuung durch einen Psychologen kostet etwa 1.000 bis 1.500 Euro.
Die Zahlen sprechen für sich – lediglich 10% bis 15% bestehen laut ADAC die MPU ohne Vorbereitung. Aus diesem Grund ist die Frage deutlich mit JA zu beantworten.
Eine Wiederholung der MPU bringt erneute Kosten mit sich, von der doppelten Gebühr bis hin zu etwaigen Mehrkosten bei der Führerscheinstelle – die Maßnahmen sind kostenintensiv.
Neben den hohen finanziellen Kosten bedarf eine Wiederholung vor allem auch Zeit, denn Sie können in der Regel frühestens nach 6 Monaten erneut eine MPU absolvieren. In dieser Zeit muss ein weiteres Abstinenzprogramm durchgeführt werden, welches ebenfalls hohe Kosten mit sich bringt (Mehrkosten bis zu 500 Euro).
Aus diesem Grund ist es unumgänglich, eine MPU Vorbereitung zu absolvieren, um den Weg zur MPU und die Begutachtung an sich optimal bewerkstelligen zu können.
Es kursieren einige Gerüchte und Vermutungen, dass es möglich ist, mit dem Erwerb eines EU-Führerschein die MPU umgehen zu können.
Dies ist jedoch nicht der Fall. Liegt eine Auflage zur MPU vor und Sie werden lediglich mit einem EU-Führerschein kontrolliert, greift die Strafvorschrift §21 StVG. Hierbei handelt es sich um Fahren ohne Fahrerlaubnis.
Der Europäische Gerichtshof hat entschieden (Az. C-467/10), dass die Bundesrepublik Deutschland einen EU-Führerschein nicht anerkennen darf, wenn dieser lediglich als Umgehung einer MPU erlangt wurde.
Das „Fahren ohne Fahrerlaubnis“ hat dann als Maßnahme eine weitere MPU zur Folge, die mit einer erweiterten Fragestellung und einem Gerichtsverfahren einhergeht.
Daher ist dringend von einer Umgehung der MPU mit einem EU-Führerschein abzuraten!
Ja und nein. Eine MPU Anordnung an sich verjährt nicht, jedoch verjähren die begangenen Taten. Wenn 5 Jahre lang keine weiteren Taten begangen werden, dann tritt eine 10-jährige Verjährungsfrist ein. Das heißt die MPU „verjährt“ theoretisch nach insgesamt 15 Jahren.